Lewis Hamilton’s überraschende Entscheidung, vor fast einem Jahr zu Ferrari zu wechseln, zwang Mercedes, den 18-jährigen Kimi Antonelli als Partner von George Russell für die Saison 2025 zu befördern.

Hamilton’s Abgang beruhte auf einer Ausstiegsklausel in seinem 2023 unterzeichneten Eins-plus-Eins-Vertrag, die es ihm erlaubte, nach nur einem Jahr zu gehen, und obwohl der Brite oft gesagt hatte, er wolle seine Karriere bei Mercedes beenden, spielte das Zögern von Teamchef Toto Wolff’s, einen längeren Vertrag anzubieten, eine große Rolle bei seiner Entscheidung, zu Ferrari zu wechseln.

Antonelli, der die Formel 3 übersprungen und in seiner ersten Saison in der Formel 2 beeindruckt hatte, wurde früher als geplant befördert. Trotz des plötzlichen Wechsels zeigte sich Wolff erleichtert über die Situation, da er wusste, dass Mercedes Antonelli in seinem Team behalten kann.

Wolff gab zu, dass er nicht riskieren wollte, den jungen Italiener zu verlieren, vor allem nachdem Mercedes es 2014 verpasst hatte, Max Verstappen zu verpflichten. Damals hatte Mercedes versucht, Verstappen an Bord zu holen, als dieser noch in der F3 fuhr, aber Red Bull war schneller und sicherte sich seine Dienste. Verstappen wechselte daraufhin schnell in die Formel 1 und ist heute ein dominanter vierfacher Champion. Wolff sagte, dass das Bedauern über den Verlust des Niederländers ihn entschlossen machte, den Fehler mit Antonelli nicht zu wiederholen.

Im Podcast Armchair Experts with Dax Shepard erläuterte Wolff, wie das Team Antonelli einen Sitz gab, um sicherzustellen, dass er sich nicht anderweitig umsah. Einen jungen Fahrer mit so wenig Erfahrung zu befördern, ist ein Risiko, aber Wolff glaubt, dass es die richtige Entscheidung war.

"Es war ein Kurvenball, der uns zugeworfen wurde, und es fühlt sich immer noch seltsam an, dass er einen Ferrari-Overall tragen und das rote Auto fahren wird," sagte er.

"Es ist einfach ein bisschen surreal. Aber wir hatten diese 17-Jährige in der Pipeline [Adrea Kimi Antonelli].

"Ich wollte ihn nicht verpassen, so wie ich es damals mit Max [Verstappen] gemacht habe, [als] ich kein Auto [für ihn] hatte, also hat sich das alles ergeben.

"Und ich kann irgendwie verstehen, woher er kommt, denn wir waren nicht erfolgreich. Unser Auto war nicht schnell genug, natürlich hatte er ein Mega-Angebot auf dem Tisch, [und] jeder Formel-1-Fahrer will einen Ferrari fahren."

Auf die Frage, ob er erleichtert sei, dass Hamilton die Entscheidung zu seinen eigenen Bedingungen getroffen habe, antwortete Wolff: "Auf jeden Fall.

"Ich konnte die Entscheidung nicht von einem persönlichen Standpunkt aus treffen - wir verdanken ihm so viel.

"Und ich wollte als Mercedes nicht die Entscheidung treffen, den größten Champion aller Zeiten gehen zu lassen. 

"Vielleicht hat er das auch gespürt, das ist ein Teil davon, und er wusste, dass Antonelli in der Pipeline war. Es war etwas, das ich fast im Hinterkopf hatte, dass es passieren würde."