Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat sich zu der Doppelstrafe geäußert, die das Rennen von Max Verstappen in Mexiko schwer beeinträchtigt hat, und fordert einfachere Regeln, die die Prinzipien des Motorsports wahren.

Bei einem frühen Zwischenfall mit Lando Norris verteidigte Verstappen seine Position aggressiv und drängte Norris in Kurve 4 von der Strecke, wo der Brite wieder vor ihm auf die Strecke ging. Entschlossen, seine Position zurückzuerobern, zog Verstappen in Kurve 8 auf die Innenseite und schob Norris mit sich in die Weite, so dass Charles Leclerc beide überholen konnte und Verstappen Dritter und Norris Vierter wurde.

Verstappen erhielt fast sofort zwei 10-Sekunden-Strafen, eine, weil er Norris von der Strecke drängte, und eine weitere, weil er sich einen dauerhaften Vorteil verschaffte, indem er selbst die Strecke verließ. Horner bezeichnete diese Strafen als hart, und nach dem Rennen präsentierte er in einem Medienbriefing umfangreiche Telemetrie- und GPS-Daten und argumentierte, dass Norris die Kurve 4 in jedem Fall verpasst hätte.

“Es gibt großartigen Rennsport, und es ist wichtig, dass die Regeln fair bleiben und nicht die äußere Linie bevorzugen,” kommentierte Horner. “Historisch gesehen war die äußere Position immer die riskantere, aber jetzt scheint sie ein Vorteil zu sein. Alles, was man braucht, ist, dass man am Einlenkpunkt die Nase leicht vorne hat, unabhängig davon, ob man die Kurve schafft oder nicht. Es besteht die Gefahr, dass die Überholregeln auf den Kopf gestellt werden und die Fahrer nur noch darauf aus sind, am Scheitelpunkt die Nase vorn zu haben, um am Ausgang der Kurve Platz zu gewinnen.

Horner kritisierte diesen Ansatz und wies darauf hin, dass auf jeder Kartbahn weltweit die innere Linie bedeutet, dass man die Kurve kontrolliert. Horner betonte die Notwendigkeit, zu den Grundlagen zurückzukehren, wo der Fahrer auf der Außenseite keine Priorität hat. Die Strafen beendeten Verstappens Chancen auf den Rennsieg. Norris hat nun 47 Punkte Rückstand in der Gesamtwertung, aber die Situation von Red Bull in der Konstrukteurswertung ist noch besorgniserregender, da das Team nun auf Platz 3 liegt.

In einer so hart umkämpften Saison betonte Horner die Wichtigkeit klarer Regeln und wies darauf hin, dass Fahrer wie Sergio Perez und Liam Lawson für ähnliche Vorfälle nicht bestraft worden waren. Andernfalls werden wir es in den kommenden Rennen mit einem Chaos zu tun haben,” erklärte er. “Niemand will bei jeder Bewegung ein Regelbuch zu Rate ziehen. Diese Fahrer sind mit dem Rennsport aufgewachsen und kennen die Grundlagen, daher ist es wichtig, dass wir nicht so weit überregulieren, dass ein Verhalten gefördert wird, das dem Geist des Rennsports zuwiderläuft.”