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Tereza Hořínková
News.gp-Journalistin und ein Mädchen mit großen TräumenDie Formel 1 begann 1950 mit einem kleinen, auf Europa ausgerichteten Kalender, der sich im Laufe der Jahre jedoch dramatisch verändert hat. Werfen wir einen Blick darauf, wie sich der Kalender entwickelt hat und was die Zukunft bringen könnte.
Die allererste Formel-1-Saison 1950 umfasste nur sieben Rennen, die alle in Europa stattfanden, mit Ausnahme des Indianapolis 500, das zwar technisch zur Meisterschaft gehörte, aber unter einem anderen Reglement gefahren wurde. Silverstone war Gastgeber des ersten Grand Prix im Mai 1950, und weitere Rennen fanden auf klassischen Rennstrecken wie Monaco, Monza und Spa-Francorchamps statt - Strecken, die später zum Synonym für den Sport werden sollten.
Im Laufe der Jahre expandierte die Formel 1 allmählich über Europa hinaus. In den 1960er Jahren kamen Rennen in Nord- und Südamerika hinzu, und in den 1970er Jahren wurden Japan und Südafrika in den Rennkalender aufgenommen. Damit begann der Wandel der Formel 1 von einem primär europäischen Wettbewerb zu einer echten Weltmeisterschaft.
In den 1980er und 1990er Jahren wurde die internationale Expansion noch stärker vorangetrieben. Rennen in Australien, Malaysia und dem Nahen Osten wurden eingeführt. Bernie Ecclestone, der eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der modernen Formel 1 spielte, sicherte sich lukrative Verträge, um Rennen in neue Märkte zu bringen.
Zur gleichen Zeit blieben viele der klassischen europäischen Rennstrecken ein fester Bestandteil des Kalenders. Strecken wie Silverstone, Monza und Spa waren weiterhin Schauplatz einiger der spannendsten und denkwürdigsten Rennen jeder Saison. Diese Strecken mit ihren anspruchsvollen Layouts und ihrer langen Geschichte wurden von Fahrern und Fans gleichermaßen geliebt.
Allerdings hatten auch in dieser Zeit einige Rennstrecken Schwierigkeiten, mit den finanziellen Anforderungen der Ausrichtung eines Grand Prix Schritt zu halten. Das bedeutete, dass bestimmte Rennen wie der Große Preis von Portugal in Estoril und der Große Preis von Frankreich in Magny-Cours vom Markt verschwanden, während der Kalender erweitert wurde.
Die 2010er Jahre brachten eine der größten Veränderungen in der Kalenderstrategie der Formel 1 mit sich. Unter der neuen Eigentümerschaft von Liberty Media konzentrierte sich der Sport stark auf den Ausbau seiner Präsenz in den Vereinigten Staaten, dem Nahen Osten und Asien. Neue Rennen in Aserbaidschan und Russland kamen hinzu, und obwohl der geplante Große Preis von Vietnam nie stattfand, war die Richtung der Formel 1 klar: Sie wollte größer und kommerziell attraktiver werden als je zuvor.
Ein wichtiger Wendepunkt war die Einführung der Rennen in Miami und Las Vegas. Diese Veranstaltungen wurden nicht nur als Rennen, sondern auch als Unterhaltungsspektakel mit Konzerten, Auftritten von Prominenten und hochkarätigen Marketingkampagnen konzipiert. Auch der Nahe Osten wurde zu einem wichtigen Bestandteil des Rennkalenders, denn Saudi-Arabien und Katar schlossen langfristige Verträge ab.
Diese schnelle Expansion führte jedoch auch zu schwierigen Entscheidungen. Klassische Rennstrecken wie Hockenheim und der Nürburgring in Deutschland, die einst eine wichtige Rolle in der F1-Geschichte spielten, verschwanden aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aus dem Kalender. Selbst Rennen wie der Große Preis von Frankreich, einst ein wichtiger Bestandteil des europäischen Teils der Meisterschaft, wurden gestrichen.
Mit dem Wachstum der Formel 1 wuchs auch die Sorge um die Länge der Saison. Als Reaktion darauf führte die F1 ein Limit von 25 Rennen pro Saison ein, um ihre globalen Ambitionen mit den physischen und logistischen Anforderungen an Teams, Fahrer und Personal in Einklang zu bringen.
Für die Teams bedeutet ein längerer Kalender mehr Reisen, mehr Müdigkeit und höhere Kosten. Während größere Teams über die Ressourcen verfügen, das Personal zu wechseln und die Arbeitsbelastung zu bewältigen, stehen kleinere Teams vor größeren Herausforderungen, um mit den steigenden Anforderungen einer längeren Saison Schritt zu halten.
Für die Fahrer kann ein vollgepackter Terminkalender eine erhebliche psychische und physische Belastung darstellen. Da die Rennen über mehrere Kontinente verteilt sind, können Jetlag, Reisemüdigkeit und begrenzte Erholungszeiten zwischen den Veranstaltungen die Leistung beeinträchtigen.
Bei den Fans ist die Debatte eher geteilt. Die einen freuen sich über mehr Rennen, denn das bedeutet mehr Action über das ganze Jahr hinweg. Andere sind der Meinung, dass zu viele Rennen die Spannung verwässern können, so dass sich jeder Grand Prix weniger besonders anfühlt. Darüber hinaus hat die Ersetzung traditioneller Austragungsorte durch moderne, auf kommerzielle Attraktivität ausgelegte Rennstrecken zu Bedenken geführt, dass die Formel 1 etwas von ihrer Identität verliert.
Mit Blick auf die Zukunft wird die Formel 1 einen nachhaltigen Ansatz für ihren Kalender finden müssen. Eine Lösung, an der bereits gearbeitet wird, ist ein Rotationssystem, bei dem sich einige Rennen jedes Jahr abwechseln und nicht als feste Termine gelten.
Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps hat sich seinen Platz bis 2031 gesichert, allerdings nur auf Rotationsbasis, d.h. er wird 2026, 2027, 2029 und 2031 stattfinden, während er 2028 und 2030 aus dem Kalender gestrichen wird. Dieses System könnte dazu beitragen, den Expansionsbedarf auszugleichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass klassische Austragungsorte Teil des Sports bleiben, wenn auch nicht in jeder Saison.
Zur gleichen Zeit beginnen einige Rennstrecken aus dem Kalender zu verschwinden, um Platz für neue Austragungsorte zu schaffen. Der Große Preis der Niederlande in Zandvoort wird nicht über das Jahr 2026 hinaus stattfinden, da die Organisatoren beschlossen haben, ihren Vertrag nicht zu verlängern. Obwohl Zandvoort in den letzten Jahren ein beliebter Austragungsort war, steht sein Weggang im Einklang mit dem Bestreben der Formel 1, in neue Regionen zu expandieren. Auch andere Strecken wie Imola könnten im Zuge des weiteren Wachstums des Sports von einem Wechsel oder der Abschaffung bedroht sein.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Nachhaltigkeit sein. Da die F1 bis 2030 kohlenstoffneutral werden will, könnten Änderungen bei der Planung der Rennen notwendig werden. Die Gruppierung von Rennen nach Regionen, anstatt mehrmals pro Saison zwischen den Kontinenten zu wechseln, könnte unnötige Reisen reduzieren und die Effizienz verbessern. Dies würde nicht nur die Umweltverträglichkeit des Sports verbessern, sondern auch die Belastung der Teams und des Personals während einer langen Saison verringern.
Eines der größten Expansionsziele ist Afrika, wobei sowohl Ruanda als auch der südafrikanische Kyalami Circuit ihr Interesse an der Ausrichtung eines Grand Prix bekundet haben. Die Formel 1 hat seit 1993 kein Rennen mehr auf dem Kontinent ausgetragen, und eine Rückkehr würde dem Sport helfen, ein wirklich globales Publikum zu erreichen. Der Abschluss eines Vertrages für einen neuen Grand Prix in Afrika ist jedoch noch in Arbeit, da finanzielle und logistische Herausforderungen zu bewältigen sind.
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