Red Bull hatte während der Testfahrten in Bahrain eine schwierige Zeit. Probleme hielten Liam Lawson und Max Verstappen am Donnerstag und Freitag in der Garage. Aus diesem Grund absolvierten sie die wenigsten Runden aller Teams, 154 weniger als die Führenden, was fast drei vollen Rennen auf der Strecke von Bahrain entspricht.

Bei der Bewertung der Position von Red Bull nach den Tests erkannte Helmut Marko die Konkurrenzfähigkeit der Top-Teams an, wies aber darauf hin, dass McLaren zu Beginn der Saison im Vorteil zu sein scheint.

Im Gespräch mit Sport.de sagte er: “Ich denke, es wird ein Drei- oder Vierkampf zwischen McLaren, Mercedes, Ferrari und Red Bull. Aber wenn man sich die Ergebnisse anschaut, liegt McLaren schon leicht vorne, was sowohl bei den Short- als auch bei den Long-Runs der Fall war.”

Trotz einiger Schwierigkeiten glaubt Marko, dass Red Bull mit dem RB21 im Vergleich zum letztjährigen RB20 Fortschritte gemacht hat. Allerdings räumte er ein, dass McLaren in diesem Stadium das Team zu sein scheint, das es zu schlagen gilt.

“Im Moment ist McLaren eindeutig der Favorit,” sagte er.

Auf die Frage, wie groß der Abstand ist, erklärte er: “Nur am Mittwoch waren wir so schnell wie McLaren. Am Freitag, dem letzten Tag, denke ich, dass wir in den Long Runs etwa zwei bis drei Zehntelsekunden pro Runde verloren haben.

Eine der größten Sorgen für Red Bull war der Reifenverschleiß. Laut Marko war McLaren in diesem Bereich viel besser.

“Der Reifenverschleiß war bei McLaren deutlich besser, als unsere Daten über unseren Verschleiß aussagten,” stellte er fest. Da das Reifenmanagement eine große Rolle in der Rennstrategie spielt, könnte dies ein wichtiger Faktor sein, wenn die Saison beginnt.

Red Bull testete einen neuen Frontflügel und einen neuen Boden, wobei Verstappen am Freitag das Boden-Upgrade fuhr. Einige Dinge funktionierten gut, während andere noch verbessert werden müssen. Marko bleibt aber optimistisch.

“Es wäre schön gewesen, wenn alle Anpassungen und Neuerungen auf Anhieb gut funktioniert hätten,” sagte er.

“Aber zumindest ist das Auto berechenbarer geworden. Das Auto reagiert richtig auf technische Eingaben. Es ist nicht so zufällig wie im vergangenen Jahr. Einige neue Teile haben funktioniert, einige nicht. Aber das bedeutet, dass es immer noch Raum für Entwicklungen und Verbesserungen mit dem gibt, was wir im Moment zur Verfügung haben.”

Auch wenn McLaren im Moment im Vorteil zu sein scheint, ist Marko nicht der Meinung, dass sich Red Bull allzu große Sorgen machen sollte. Er wies jedoch darauf hin, dass sie daran arbeiten müssen, eine Lücke von bis zu drei Zehnteln pro Runde zu schließen und den Reifenverschleiß zu verbessern.