Der starke Regen, der das Qualifying für den Großen Preis von Brasilien der Formel 1 verzögerte, hat eine ungewöhnliche Frage aufgeworfen: Wenn das Wetter die Wiederholung des Trainings am Sonntag verhindert, wie wird dann die Startaufstellung aussehen?

Überraschenderweise ist in den F1-Regeln für 2024 nicht festgelegt, wie die Startaufstellung aussehen soll, wenn das Qualifying komplett abgesagt wird, obwohl 2025 eine entsprechende Regel eingeführt wird. Nächstes Jahr wird die Startaufstellung gemäß Artikel 42.1 auf der Grundlage des Tabellenstandes der Fahrer festgelegt, wenn das Qualifying nicht stattfinden kann, aber diese Änderung wurde nicht rechtzeitig für 2024 vorgenommen.

Gegenwärtig könnten zwei Artikel in den Regeln für 2024 gelten. Eine Interpretation von Artikel 39.4b legt nahe, dass, wenn kein Qualifying stattfindet, die Startaufstellung auf dem letzten Training basieren könnte, was aufgrund des Sprintformats das erste Training ist.

Damit stünde Lando Norris auf der Pole, während Max Verstappen von hinten starten würde, da er im FP1 auf P15 landete und wegen des Wechsels einer Motorenkomponente eine Startplatzstrafe von fünf Plätzen absitzen muss. Auch Lewis Hamilton wäre nicht glücklich, denn er würde vom fünfzehnten und der zweite Red Bull von Sergio Perez vom vorletzten Platz aus starten.

Eine andere Ansicht ist, dass im Falle eines Sprint-Qualifyings (SQ1) Artikel 42.3 zur Anwendung käme, was Oscar Piastri auf die Pole-Position stellen würde, was für die meisten einen Sinn ergibt, da das Sprint-Qualifying immer noch eine Art von Qualifying ist.

Wenn keine der beiden Optionen klar ist, erlaubt es der Internationale Sportkodex den Stewards, die Startreihenfolge zu bestimmen, wie sie es beim Grand Prix von Japan 2019 getan haben. In Brasilien würde dies wahrscheinlich bedeuten, dass man sich auf die Ergebnisse des Sprint-Qualifyings stützt, aber die Stewards könnten technisch jede vernünftige Methode wählen.