Lewis Hamilton Leidenschaft für Geschwindigkeit geht über das Auto hinaus: Der siebenfache F1-Weltmeister erkundet jetzt angeblich Möglichkeiten in der MotoGP.

Nachdem er bereits eine Investition in das Ducati-Team von Gresini Racing in Erwägung gezogen hat, ist Hamilton Berichten zufolge in konkrete Gespräche über den Erwerb eines Anteils am MotoGP-Programm von KTM eingetreten.

KTM befindet sich in einer erheblichen Finanzkrise, mit Schulden, die Berichten zufolge €3 Milliarden im Jahr 2024 erreichen. Um dem entgegenzuwirken, hat das Unternehmen einen europäischen Umstrukturierungsprozess eingeleitet, mit dem Ziel, seine Schulden um 30 % zu reduzieren. Eine Investition in Höhe von 700 Millionen Euro, die von der Citigroup Investment Bank verwaltet wird, ist Teil des Plans zur Stabilisierung der Finanzen. Allerdings ist KTM nun offen für den Verkauf eines Teils seines MotoGP-Teams, um zusätzliche Finanzmittel zu sichern.

Der Betrieb eines MotoGP-Werksteams kostet KTM jährlich rund €40 Millionen, eine Zahl, die von Sponsoren wie Red Bull und Mobil 1 unterstützt wird. Während die Marke versichert hat, dass ihre Rennprogramme nächstes Jahr fortgesetzt werden, sind Investitionen von außen entscheidend für ihre Zukunft.

Mit einem Werksteam, einem Satellitenteam (Tech3) und einem Engagement in der Moto2 und Moto3 spielt KTM eine wichtige Rolle in der MotoGP. Hamilton’s Interesse könnte dem kämpfenden Hersteller dringend benötigte Unterstützung bieten und ihm gleichzeitig eine neue Möglichkeit geben, seiner Liebe zum Motorradsport nachzugehen.

"Ich kann nur sagen, dass wir sehr interessante Gespräche mit seinem Management geführt haben," sagte Pit Beirer, Motorsportdirektor von KTM, gegenüber Speedweek.

"Es ist kein Geheimnis, dass Lewis Hamilton an der MotoGP interessiert ist und über ein eigenes Team nachdenkt.

"Auch hier gibt es konkrete Gespräche."

Während sich Lewis Hamilton auf seinen Wechsel zu Ferrari im Jahr 2025 vorbereitet, steht seine langjährige Partnerschaft mit Monster Energy, die über ein Jahrzehnt lang ein Eckpfeiler seiner Mercedes-Karriere war, Berichten zufolge vor dem Aus.

Trotz aller Bedenken scheint die Verbindung zwischen KTM und Red Bull, einem großen Rivalen von Monster, keine Probleme zu bereiten.

Dazu sagte Bierer: "Jeder, der mit uns arbeiten will, weiß um die Nähe – Red Bull und KTM sind untrennbar. Das war bei den Verhandlungen bisher kein Thema."

Er fügte hinzu:   "Ein Investor ist etwas anderes als ein Sponsor.

"Wir arbeiten auch mit unseren Sponsoren in einer sehr starken Partnerschaft zusammen. Wenn man Partner am Tisch hat, die einem Geld für ein so tolles Projekt geben, dann engagieren sie sich. Das sollte auch positiv sein.

"Wenn starke Partner am Tisch sitzen und nachdenken, kommen gemeinsam gute Lösungen zustande. Es ist also klar, dass solche Leute ein gewisses Mitspracherecht haben."

Außerdem ist der Eigentümer der Formel 1, Liberty Media, dabei, die MotoGP von Dorna Sports zu übernehmen, ein Geschäft, das einer umfassenden Untersuchung durch die Europäische Union unterzogen wird.