Wenn es Jorge Martin gelingt, in Barcelona den Titel zu gewinnen, wird er als erster Fahrer seit 23 Jahren mit einem Satellitenteam in die Geschichte eingehen, ein Kunststück, das zuletzt Valentino Rossi gelang.

Martin hat die Saison 2024 fast das ganze Jahr über angeführt und geht mit einem Vorsprung von 24 Punkten in das Saisonfinale, was ihn in Reichweite seines ersten Weltmeistertitels bringt. Sein ärgster Konkurrent, der amtierende Weltmeister Francesco Bagnaia, stürzte im Sprintrennen und holte im Hauptrennen nur fünf Punkte mehr als Martin. Martin könnte sich daher bereits am Samstag die Meisterschaft sichern, wenn er seinen Vorsprung auf Bagnaia um nur zwei Punkte ausbaut.

Nachdem er im letzten Jahr knapp gegen Bagnaia verloren hat, wäre ein Sieg in dieser Saison eine perfekte Wiedergutmachung und ein Erfolg für die Geschichtsbücher. Pramac hat bereits im letzten Jahr einen Rekord aufgestellt, indem sie den Mannschaftstitel gewonnen haben und damit das erste Satellitenteam waren, dem dies gelungen ist. Allerdings hat seit Rossi im Jahr 2001 kein Satelliten-Fahrer mehr den Titel in der Einzelwertung gewonnen.

Zu dieser Zeit fuhr Rossi für Nastro Azzurro, ein von Honda unterstütztes Semi-Werksteam. In seiner Rookie-Saison 2000 war er dem Sieg sehr nahe, bevor er die Saison 2001 dominierte und seinen ersten Titel holte.

Neben Rossi haben vier weitere Fahrer Titel mit Nicht-Werksteams gewonnen. Der erste, dem dies gelang, war Kenny Roberts Sr. im Jahr 1978. Nach ihm gewannen Marco Lucchinelli und Franco Uncini 1981 und 1982 Titel mit demselben Team. Der letzte Nicht-Werksfahrer, der vor Rossi gewann, war Eddie Lawson, der 1989 den Titel holte.

Jetzt steht Martin kurz davor, in diese elitäre Gruppe der Geschichtsbücher einzugehen.